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Sexuelle Belästigung bei der Weihnachtsfeier der Stadt Bludenz

Mitarbeiter wurde nicht angezeigt
Mitarbeiter wurde nicht angezeigt ©VOL.AT | Canva
Bürgermeister Simon Tschann bestätigt gegenüber VOL.AT, dass bei der städtischen Weihnachtsfeier eine Frau sexuell belästigt wurde.
Sexuelle Belästigung: Widersprüchliche Aussagen von ÖVP und SPÖ
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Beamter soll Kollegin begrapscht haben

Ein leitender Mitarbeiter der Stadt Bludenz soll bei der Weihnachtsfeier eine Kollegin sexuell belästigt haben. Der Mann hat der Frau an den Po gegriffen. VOL.AT-Informationen zufolge wurde der Vorfall in Teilen auch von Augenzeugen wahrgenommen.

Simon Tschann: "Wir haben sofort reagiert"

Bürgermeister Simon Tschann bestätigt gegenüber VOL.AT den Vorfall. "Wir haben als Stadt sofort reagiert, die Führungskraft bis auf Weiteres in den Urlaub geschickt und den Vorfall detailliert aufgearbeitet. Klar ist: So ein Verhalten toleriere ich nicht und muss Folgen haben! Die Konsequenzen haben wir mit unseren hausinternen Juristen, der Personalvertretung und einem externem Anwalt beraten und dann gemeinsam mit der Vizebürgermeisterin (Eva Peter vom Team Mario Leiter, Anm. d. Red.) ausgesprochen." Der Stadtbedienstete wurde nach Meldung des Vorfalls umgehend in den Urlaub geschickt. Laut ORF sieht die Frau von einer Anzeige ab. Im VOL.AT-Gespräch konstatiert Bürgermeister Simon Tschann: "Die Führungskraft ist ab sofort nicht mehr Teil der ersten Führungsebene. Außerdem wurde eine Ermahnung ausgesprochen. Sollte etwas Ähnliches nochmal vorfallen, folgt eine fristlose Entlassung."

Eva Peter fordert härtere Konsequenzen

Vizebürgermeister Eva Peter fordert jedoch härtere Konsequenzen für den Stadtmitarbeiter und wirft Tschann eine falsche Darstellung vor: „Der schockierende Fall sexueller Belästigung durch einen leitenden Mitarbeiter der Stadt Bludenz im Rahmen der städtischen Weihnachtsfeier macht uns alle sehr betroffen. Eine sofortige Entlassung durch den Bürgermeister wäre die einzig richtige Entscheidung gewesen. Nicht verständlich ist die falsche Darstellung durch den Bürgermeister, dass dem betroffenen Mitarbeiter die Leitungsverantwortung entzogen wurde. Das ist falsch, denn es ist geplant, dass der betroffene Mitarbeiter Abteilungsleiter bleiben und somit sehr weich fallen wird. Es geht hier aber nicht um den Schutz des Täters, sondern um Opferschutz,“ so Eva Peter.

SPÖ wird Kündigung beantragen

„Falsch ist auch, dass der Bürgermeister den Mitarbeiter nicht kündigen wird,“ stellt die Vizebürgermeisterin klar. Eine Kündigung ist Sache des Stadtrates. Die SPÖ wird diese Kündigung beantragen. „Sexuelle Belästigung kann niemals geduldet werden. Es ist alarmierend und nicht zu akzeptieren, wenn so ein Vorfall kleingeredet und - im Sinne des Täters – nahezu ungeahndet bleibt. Wie soll dieser Mitarbeiter weiterhin im Rathaus eine Abteilung leiten und jeden Morgen beim Betreten des Rathauses der gesamten Organisation das Signal senden, dass ein bisschen Grapschen eh okay ist?“ Eva Peter hält abschließend fest, dass strafbare Handlungen gegen die sexuelle Integrität und Selbstbestimmung für sie absolut inakzeptabel sind.

Update: Tschann zu den Aussagen von Eva Peter

"Ich bin von den Aussagen der Vizebürgermeister doch etwas überrascht, weil sie bei der Entscheidung dabei war und auch mit ihrer Unterschrift auf der Ermahnung diese bestätigt hat", sagt Simon Tschann im VOL.AT-Gespräch. Damit will es der Bludenzer Bürgermeister auch bewenden lassen und die Aussagen von Peter nicht weiter kommentieren. Es gehe ihm um die Mitarbeiter und nicht um „politisches Kleingeld“.

(VOL.AT)

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